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Halterner Sande

Das Verbrei­tungs­ge­biet der Halterner Sande ist in Nordrhein-Westfalen die wichtigste Grund­was­ser­re­gion für die Trink- und Brauch­was­ser­ver­sor­gung des nördli­chen Ruhrge­bietes und westli­chen Münster­landes. Mit der ersten Erschlie­ßung des Grund­was­ser­vor­kom­mens Anfang des 20. Jahrhun­derts begann daher auch die syste­ma­ti­sche geolo­gi­sche und wasser­wirt­schaft­liche Erkun­dung, so dass es gute Kennt­nisse über diesen für die öffent­liche Trink­was­ser­ver­sor­gung bedeu­tenden Grund­was­ser­schatz gibt.

Wichtige Zahlen

Geolo­gi­sche, hydro­lo­gi­sche und ökolo­gi­sche Bedeu­tung

der Halterner Sande (aus der Oberkreide-Zeit)

70

Millionen Jahren

Das Verbrei­tungs­ge­biet der Sande umfasst rund

770

km²

Die Mächtig­keit der Halterner Sande beträgt bis zu

300

Meter

Die Halterner Sande: Ein bedeutender Grundwasserschatz für Nordrhein-Westfalen

Die Halterner Sande: Ein bedeu­tender Grund­was­ser­schatz für Nordrhein-Westfalen

Das Verbrei­tungs­ge­biet der Halterner Sande ist in Nordrhein-Westfalen die wichtigste Grund­was­ser­re­gion für die Trink- und Brauch­was­ser­ver­sor­gung des nördli­chen Ruhrge­bietes und westli­chen Münster­landes. Mit der ersten Erschlie­ßung des Grund­was­ser­vor­kom­mens Anfang des 20. Jahrhun­derts begann daher auch die syste­ma­ti­sche geolo­gi­sche und wasser­wirt­schaft­liche Erkun­dung, so dass es gute Kennt­nisse über diesen für die öffent­liche Trink­was­ser­ver­sor­gung bedeu­tenden Grund­was­ser­schatz gibt.

Alter

Die Halterner Sande setzen sich zumeist aus bräun­lich-gelben fein- bis mittel­kör­nigen, teilweise auch groben und schluff­strei­figen Sanden zusammen, die im Küsten­be­reich eines Meeres der Oberkreide-Zeit (Obers­anton bis Unter­campan) vor etwa 70 Mio. Jahren im sogenannten Münster­länder Kreide­be­cken abgela­gert wurden. Die Sande sind im oberen Teil locker gelagert. Zur Tiefe hin nimmt die Verfes­ti­gung zu, wobei insbe­son­dere in tieferen Teilen auch Quarzit- und Kalksand­stein­bänke auftreten können. Sie sind von den Reckling­häuser Sandmer­geln unter­la­gert mit denen sie zusammen den Grund­was­ser­leiter der Halterner Sande bilden.

Ausdeh­nung

Das Verbrei­tungs­ge­biet der Halterner Sande liegt im westli­chen Münster­land, in dessen Zentrum sich die Stadt Haltern am See befindet. Es umfasst eine Größe von rund 770 km². Im Süden reicht das Verbrei­tungs­ge­biet bis zu einer Linie, die von Kirch­hellen über Dorsten, Marl und Oer-Erken­sch­wick bis nach Seppen­rade verläuft. Im Osten reicht das Verbrei­tungs­ge­biet bis zu den Städten Dülmen und Coesfeld, im Norden bis zu den Städten Gescher und Borken sowie im Westen zu den Gemeinden Raesfeld und Scherm­beck.

Mächtig­keit

Durch tekto­ni­sche Vorgänge weisen die Halterner Sande heute eine typische Gliede­rung in Hoch- und Tiefge­biete auf. Teilweise werden sie durch jüngere Schichten aus der Kreide­zeit (z. B. Bottroper Mergel) sowie aus dem Quartär überla­gert. Insbe­son­dere in den Mulden­struk­turen steigt die Mächtig­keit der Halterner Sande deutlich an und erreicht bei Reken und Haltern Mächtig­keiten von über 300 m.

Verbrei­tungs­ge­biet der Halterner Sande

Verbreitungsgebiet der Halterner Sande
Die Halterner Sande: Ein bedeutender Grundwasserschatz für Nordrhein-Westfalen

Die Halterner Sande: Optimale Bedin­gungen für die Grund­was­ser­neu­bil­dung

25 %

Poren­vo­lumen

17 km³

Nutzbare Volumen

156 Mio. m³/a

Grund­wasser neu gebildet.

Poren­vo­lumen der Halterner Sande liegt mit durch­schnitt­lich 25 % in einem optimalen Bereich. Das nutzbare Volumen des Poren­grund­was­ser­lei­ters beträgt ca. 17 km³. Durch den versi­ckernden Anteil der Nieder­schläge werden im Einzugs­ge­biet der Halterner Sande jährlich im Mittel ca. 156 Mio. m³/a Grund­wasser neu gebildet. Nur ein Teil der jährli­chen Grund­was­ser­neu­bil­dungs­rate wird derzeit von der öffent­li­chen Trink­was­ser­ver­sor­gung und anderen Nutzern gebraucht, während der andere Teil der Speisung von Oberflä­chen­ge­wäs­sern – wie der Lippe – wieder zukommt.

Die Grund­wässer der Halterner Sande sind meist nur gering minera­li­siert und eignen sich daher hervor­ra­gend für die Trink­was­ser­ge­win­nung. Überwie­gend handelt es sich hierbei um ein sogenanntes Calcium-Hydro­gen­car­bonat-Wasser mit nur niedrigen Gehalten an Chlorid, Sulfat und Nitrat im Wasser. Der Schutz der allge­mein guten Wasser­qua­lität ist ein beson­deres Anliegen der Wasser­werke. Sie haben daher mit der Landwirt­schaft örtliche Koope­ra­tionen gegründet, die den Eintrag von Dünge- und Pflan­zen­schutz­mit­teln in das Grund­wasser vermeiden sollen.